Ora Hazak I Thomas Schlichthärle
©Hazak: SNF I Schlicht­här­le: Ian C. Haydon / UW In­sti­tu­te for Protein Design
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Erste För­de­rung in­ter­na­tio­na­ler Tenure-Track-Be­ru­fun­gen

Die Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft fördert die Be­ru­fung von zwei her­aus­ra­gen­den Wis­sen­schaft­ler:innen aus dem Ausland auf Tenure-Track-Pro­fes­su­ren an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten.

Die Mo­le­ku­lar­bio­lo­gin und Pflan­zen­for­sche­rin Ora Hazak wech­selt von der Uni­ver­si­tät Fri­bourg (Schweiz) an die Uni­ver­si­tät Münster. Der Bio­che­mi­ker Thomas Schlicht­här­le kommt von der Uni­ver­si­ty of Wa­shing­ton, Seattle (USA) und wird Pro­fes­sor an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät München. Diese Be­ru­fun­gen sind die ersten im Rahmen des neuen För­der­pro­gramms „Ap­point­ment Ac­ce­le­ra­tor“, mit dem die Stif­tung deut­sche Uni­ver­si­tä­ten im glo­ba­len Wett­be­werb um ta­len­tier­te For­schen­de stärken möchte. 

„Noch immer ist der Anteil der aus dem Ausland re­kru­tier­ten Pro­fes­sor:innen in Deutsch­land ver­gleichs­wei­se gering. Mit dem Ap­point­ment Ac­ce­le­ra­tor er­mög­li­chen wir deut­schen Uni­ver­si­tä­ten, in­ter­na­tio­nal noch kom­pe­ti­ti­ver zu werden und an Sicht­bar­keit und At­trak­ti­vi­tät zu ge­win­nen“, sagt Marion Müller, Ge­schäfts­füh­re­rin der Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft. Die Be­ru­fung von Thomas Schlicht­här­le auf eine neu ge­schaf­fe­ne Pro­fes­sur für „KI-ge­stütz­tes Protein-Design“ an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät München mar­kiert einen Mei­len­stein in der Ver­bin­dung von Bio­che­mie und Künst­li­cher In­tel­li­genz. Die Pro­fes­sur von Ora Hazak in Münster stärkt das For­schungs­pro­fil der Uni­ver­si­tät im Bereich Pflan­zen­bio­lo­gie – mit weg­wei­sen­den Er­kennt­nis­sen für die Land­wirt­schaft der Zukunft. 

Ora Hazak
©SNF

Ora Hazak: Re­si­li­en­te Pflan­zen für die Land­wirt­schaft

Ora Hazak er­forscht die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Zellen von Pflan­zen, ins­be­son­de­re die Signale, die von den Wurzeln zu den Blät­tern über­tra­gen werden. Diese Signale spielen eine zen­tra­le Rolle bei der An­pas­sung an Stress­fak­to­ren wie bei­spiels­wei­se Tro­cken­heit. Hazaks For­schung ist be­deu­tend für die Land­wirt­schaft, um Nutz­pflan­zen wi­der­stands­fä­hi­ger und pro­duk­ti­ver zu machen – ein zen­tra­ler Faktor zur Be­wäl­ti­gung der Her­aus­for­de­run­gen des Kli­ma­wan­dels. Mit Un­ter­stüt­zung der Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft über­nimmt Hazak die Maria Sibylla Merian-Pro­fes­sur an der Uni­ver­si­tät Münster. Ora Hazak verfügt über ein weit­rei­chen­des Ko­ope­ra­ti­ons­netz­werk in Israel, der Schweiz und den USA und hat vor ihrer Po­si­ti­on als Grup­pen­lei­te­rin an der Uni­ver­si­tät Fri­bourg bereits an den Uni­ver­si­tä­ten in Lau­sanne und Tel Aviv ge­forscht.

©Ian C. Haydon/UW In­sti­tu­te for Protein Design

Thomas Schlicht­här­le: KI-ge­stütz­tes Protein-Design

Thomas Schlicht­här­le ist auf com­pu­ter­ge­stütz­tes Protein-Design spe­zia­li­siert. An der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät München wird er mit Mitteln der Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft auf die neu ge­schaf­fe­ne Pro­fes­sur für „KI-ge­stütz­tes Protein-Design“ berufen, einem hoch­kom­pe­ti­ti­ven For­schungs­feld. Pro­te­ine lassen sich mit Hilfe von KI schnell und ef­fi­zi­ent am Com­pu­ter ent­wi­ckeln und können dann zu­künf­tig bei­spiels­wei­se als An­ti­kör­per in der Bio­me­di­zin ein­ge­setzt werden. Seine For­schung zielt darauf ab, zel­lu­lä­re Si­gnal­pro­zes­se durch die ge­ziel­te Ma­ni­pu­la­ti­on von Bio­mo­le­kü­len zu ver­ste­hen und zu steuern, was großes Po­ten­ti­al zum Bei­spiel in der Krebs­im­mun­the­ra­pie oder der ge­ziel­ten Pro­gram­mie­rung von Stamm­zel­len birgt. Thomas Schlicht­här­le ist derzeit Post­doc­to­ral Re­se­ar­cher am In­sti­tu­te for Protein Design in Seattle, dem Labor des kürz­lich zum No­bel­preis­trä­ger für Chemie ge­kür­ten Wis­sen­schaft­lers David Baker. Er hat zudem an wei­te­ren re­nom­mier­ten In­sti­tu­tio­nen wie dem Wyss In­sti­tu­te for Bio­lo­gi­cal­ly In­spi­red En­gi­nee­ring der Harvard Uni­ver­si­ty und dem Max-Planck-In­sti­tut für Bio­che­mie in München ge­ar­bei­tet und ge­forscht.

För­der­pro­gramm Ap­point­ment Ac­ce­le­ra­tor 
Das För­der­for­mat Ap­point­ment Ac­ce­le­ra­tor der Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft stellt deut­schen Uni­ver­si­tä­ten Mittel zur Ver­fü­gung, damit sie Tenure-Track-Be­ru­fungs­ver­hand­lun­gen mit in­ter­na­tio­nal re­nom­mier­ten Wis­sen­schaft­ler:innen er­folg­reich ab­schlie­ßen können. Neben der wis­sen­schaft­li­chen Ex­zel­lenz der Wis­sen­schaft­ler:innen spielen auch die Will­kom­mens­kul­tur und On­boar­ding-Maß­nah­men bei der Be­wer­tung der Anträge eine Rolle. Hier ar­bei­tet die Stif­tung mit einer in­ter­na­tio­na­len Ex­per­ten­grup­pe zu­sam­men. Weitere In­for­ma­tio­nen zum Pro­gramm finden Sie hier.
 

Über die Stif­tung
Die Wübben Stif­tung Wis­sen­schaft ist eine private För­der­stif­tung mit Sitz in Berlin. Ihr Ziel ist es, den Wis­sen­schafts- und For­schungs­stand­ort Deutsch­land zu stärken, indem sie her­aus­ra­gen­de Wis­sen­schaft­ler:innen auf ver­schie­de­nen Kar­rie­re­stu­fen un­ter­stützt.