Christopher Degelmann: Fake News und Fleischkonsum in der Antike
07:00 pm
BRICKS Club Berlin, Mohrenstr. 30, 10117 Berlin
Über den frischen Blick eines jungen Althistorikers, neue Methoden der Alten Geschichte und die Fähigkeit, sich zu wundern. Peter-André Alt im Gespräch mit Christopher Degelmann.
Gab es Fake News auch schon im alten Athen? Waren die damaligen Griechen cleverer im Umgang mit ungesicherten Informationen? Die Herangehensweise des Althistorikers Christopher Degelmann ist für sein zuweilen als traditionell geltendes Fach eher unkonventionell. Er greift aktuelle Themen von gesellschaftlicher Relevanz auf und verwendet neue methodische Ansätze aus anderen Disziplinen.
Lange Zeit gehörte das Wissen über die Antike zum Distinktionsmerkmal des Bildungsbürgertums, doch das Interesse schwindet. Mit seinen Forschungsarbeiten entstaubt Degelmann die Vitrinen der römisch-griechischen Geschichte und ermöglicht einen frischen Blick auf unser antikes Erbe. Sein neuestes Projekt untersucht den Verzicht in der Antike im Kontext aktueller Debatten zu Flugscham, Fahrverboten und Fleischkonsum.
Als seine wichtigste Inspirationsquelle bezeichnet er die Irritation. Sie sei die Fähigkeit, sich zu wundern. Nicht immer führt diese Fähigkeit bei ihm notwendigerweise zu neuen Forschungsfragen. Vielmehr wundert sich Christopher Degelmann auch über widersprüchliche Universitätsstrukturen, um die es im Gespräch mit Peter-André Alt ebenso gehen wird.
In Kooperation mit der Jungen Akademie
Christopher Degelmann
Christopher Degelmann studierte Geschichte, Religions- und Literaturwissenschaft. 2016 promovierte er am Max-Weber-Kolleg für sozial- und kulturwissenschaftliche Studien. Seit 2023 ist Christopher Degelmann Gastprofessor für Alte Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im April 2024 wurde er mit dem renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet, der herausragende Leistungen von Nachwuchsforschenden würdigt. Er ist seit 2021 Mitglied der Jungen Akademie.